Main-Echo
| Die
      Musik steht beim Comenius-Projekt der Hauptschule Gemünden im Mittelpunkt   | |
| Schüler
      und Lehrkräfte aus Norwegen und Tschechien nehmen auch am Unterricht teil   | |
| Gemünden.
      Gestartet wurde an der Hauptschule Gemünden in dieser Woche das von
      der Europäischen Union geförderte Comenius-Projekt, in dessen
      Mittelpunkt die Musik steht. Dieses erste Treffen der drei Partnerschulen
      aus Norwegen, Tschechien und Deutschland diente zunächst einmal dem gegenseitigen
      Kennenlernen und dann den Absprachen, wie man das Projekt jeweils angehen
      will.  Aus Norwegen waren mit dem
      Flugzeug vier Schülerinnen, der Schulleiter, die Musiklehrerin und
      eine Sprachexpertin angereist. Ihre Heimat ist der kleine Ort Terrak, etwa
      300 Kilometer nördlich von Trondheim gelegen. Terrak hat etwa 800 Einwohner,
      die Schule 100 Schüler, die von 17 Lehrkräften unterrichtet werden.  Zehn Stunden waren die drei
      Lehrkräfte aus Tschechien mit dem Auto unterwegs, bis sie nach Gemünden
      kamen. Trebova Moravska liegt nördlich von Brünn, etwa 200 Kilometer
      östlich von der Landeshauptstadt Prag. Von dort kamen der Leiter und der
      Konrektor der Musikschule sowie ein Musiker, der als Kontaktmann für das
      Comenius-Projekt zuständig ist. (...) Verständigte man sich
      durchwegs - teils etwas mühsam - in Englisch, so gelang das gegenseitige
      Kennenlernen viel leichter mit den Mitteln der Musik. Durch Lieder in
      der Landessprache stellten die ausländischen Gäste ihre Heimat und
      ihre Schule den deutschen Schülern vor.  Es gelang ihnen sogar auf
      Anhieb, gemeinsam mit den Hauptschülern einen Tanz einzustudieren und
      mit Xylophonbegleitung aufzuführen. Der Chor der Hauptschule revanchierte
      sich mit einer Auswahl von »Liedern gegen Gewalt«, die im letzten Schuljahr
      unter der Leitung von Robert Werner und Kurt Schmitt eingeübt und aufgeführt
      worden waren.  So oder so ähnlich könnten auch die Lieder aussehen, die durch das Projekt entstehen sollen. Jede Schule macht in ihrem Land einen oder mehrere Songs zu gesellschaftlichen Themen, schreibt die Texte, vertont sie und findet ein entsprechendes Arrangement. | Sind alle Songs fertig,
      sollen sie in einem Liederbuch herausgegeben werden. Sehr wahrscheinlich
      soll auch eine CD dazu erstellt werden. Bis alles soweit ist, wird aber
      noch einige Zeit vergehen.  Gegenseitige Kontakte
      wichtig  Die ausländischen Schüler
      und Lehrer nahmen während der Woche am Unterricht teil. Manche Lehrer
      kamen auch in verschiedene Klassen und stellten dort ihre Schule und ihr
      Heimatland vor. Der gegenseitige Austausch von Liedern ist zwar der
      Kernbereich des Projektes, doch der Briefkontakt zwischen den Schülergruppen
      oder einzelnen Schülern der jeweiligen Schule soll hinzu kommen, um
      sich gegenseitig näher zu kommen und um auch die unterschiedlichen
      Schulstrukturen besser kennen zu lernen.  Die Briefkontakte zu den
      beiden Schulen sollen sowohl in Deutsch als auch in Englisch erfolgen. Die
      in Deutsch will besonders Karin Konradt-Dittmer mit ihrer Klasse pflegen
      und die in Englisch Liselotte Hess mit ihren Englischgruppen. Beide Lehrkräfte
      erwarten sich dadurch auch einen lebensnahen Anlass und einen
      Motivationsschub für ihre Schüler, denn das Schreiben von Briefen gehört
      zu den wesentlichen Teilen der Lehrpläne in beiden Fächern. (...) Um sich zu unterhalten,
      galt es Hemmungen und Angst vor sprachlichen Fehlern abzulegen, was im
      Laufe der Woche immer besser gelungen ist. Gelegenheit dazu hatte die
      M 8 nicht nur in der Schule, sondern auch daheim und in der Freizeit,
      denn die norwegischen Schülerinnen waren bei Schülerfamilien der M 8
      in Obersinn untergebracht. Bei Ausflügen nach Lohr und Würzburg, einer
      Weinprobe in Thüngersheim konnten die Gäste aus Norwegen und
      Tschechien ein wenig von Franken erfahren. Ein abendliches Treffen der
      Lehrkräfte mit gemeinsamem Singen, Musizieren und Gesprächen diente dem
      gegenseitigen Kennenlernen. Kontakte wurden auch geknüpft zu Gemündens
      Musikschule.  Die Musiklehrkräfte aus Tschechien nahmen einen Nachmittag lang am dortigen Musikunterricht teil. Vielleicht kommt es einmal zu einem gemeinsamen Konzert der Musikschulen aus Trebova Moravska und Gemünden. |