Was gibt's denn heute Gutes zu essen?

Sie flitzen um die Ecke und eilen der Cafeteria zu. Die ersten hungrigen Mäuler der neuen Ganztagesklasse wollen wissen, was es heute zu Mittag gibt. Dabei haben sie Ende letzter Woche in einem Speiseplan ihr Essen für diese Woche bereits ausgesucht. Aber wer merkt sich so etwas schon.
Nach fünf Stunden Unterricht endlich die Mittagspause- und da gibt es von Montag bis Freitag in der Cafeteria des Schwimmbades eine abwechslungsreiche Kost für die 23 SchülerInnen, geliefert vom Gesundheitszentrum Gemünden, das gerade hinter dem Damm liegt. In zwei Wärmeboxen warten heute Leberkäse mit Kartoffeln und Kraut oder Apfelstrudel mit Vanillesoße auf die Mittagsgäste. Und zuvor gibt es eine gute Suppe. Der Preis für das Ganze: 3 €.

Es geht aber bei diesem Mittagessen nicht nur darum, den Kindern eine sättigende Mahlzeit zu bieten. In Gruppen eingeteilt übernehmen sie auch abwechselnd den "Service". Der Sozialpädagoge Gerhard Kastner betreut dieses "Mittagstraining".

Während heute die Jungs die Tische decken und das Wasser liefern, warten diese Mädels darauf, dass ihr "Tisch" an der Reihe ist mit "Essen fassen".

Weil alles schön warm sein soll, ist beim Öffnen der Behälter Vorsicht angesagt.

Fachmännisch wird der Leberkäse aufgespiest und auf dem Teller platziert. Auch das erledigen die Schüler und Herr Kastner hilft, wenn es nötig scheint.

Die Mehrzahl bevorzugt heute allerdings die Fleischlose Kost, Apfelstrudel mit Vanillesoße, die täglich als Alternative angeboten wird.

Ein verführerischer Duft
breitet sich aus!

"Herr Kastner, kann ich noch etwas haben?" Während die ersten bereits zum Nachfassen kommen, ist allmählich eine angenehme Ruhe eingekehrt. Gelassen hat der Sozialpädagoge die SchülerInnen sich abreagieren lassen.

Alle sind nur noch mit Essen beschäftigt. Und offensichtlich scheint es zu schmecken.

Na denn- guten Appetit allen, auch der Klassenlehrerin der G5, Frau Schubert, die heute mit ihren Schülern speist. Denn um 13.15 Uhr geht der Unterrichtsbetrieb weiter.
Den ganzen Tag Schule? Wie sollen das die Kinder aushalten? Sicherlich ist es am Anfang wohl für alle eine Umstellung. Aber natürlich ist der Unterrichtsablauf anders organisiert als bei einer Halbtagesklasse. So sind im Vormittagsbetrieb bereits Phasen von Übung und Vertiefung, von individueller Förderung und Betreuung, so dass die "Kernstunden" am Nachmittag noch zu leisten sind. Die Mehrzahl der Nachmittagsstunden ist eh für Übung und Arbeitsgemeinschaften vorgesehen. Wenn die SchülerInnen dann um 15.30 Uhr den Unterrichtstag beendet haben, sind in der Regel alle schriftlichen Aufgaben erledigt. Die herkömmlichen schriftlichen Hausaufgaben entfallen also. Wenn die Kinder nach Hause kommen, ist die Schule für diesen Tag also im Wesentlichen vorbei. Fürs Lernen auf Proben allerdings muss dann schon noch Zeit sein. Aber das wäre im Halbtagsbetrieb ja auch so.