Lesen Lesen Lesen Lesen Lesen Lesen Lesen Lesen

Bericht von Lilo Hess

Lesen stellt in unserer Informationsgesellschaft eine Basiskompetenz dar, die lange als selbstverständlich galt. Als Bürgern einer hochzivilisierten Gesellschaft kann es unseren Schülern nicht freigestellt werden, ob sie lesen lernen wollen oder nicht.

Um im Alltag zu bestehen, muss man schnell und exakt sinnentnehmend lesen können - egal ob Mietvertrag, Beipackzettel, Bedienungsanleitung, oder die Straßenverkehrsordnung beim Erwerb des Führerscheins: Will man unter den heutigen Gegebenheiten im Arbeits- wie im Privatleben nicht abgehängt und ins Abseits gedrängt werden, so MUSS man lesen können!
Dass Lesen für schulisches Lernen eine Grundvoraussetzung darstellt, versteht sich von selbst.
Mit Ende der 2. Grundschulklasse ist der Leselernprozess zwar abgeschlossen, jedoch stehen die Schüler mit Blick auf verstehendes Lesen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Um mühelos sinnentnehmend lesen zu können, bedarf es gründlicher Übung. Da viele Schüler im Zeitalter elektronischen Spielzeugs in ihren Elternhäusern keinerlei Leseförderung mehr erfahren, bleibt diese auf die schulischen Lesestunden beschränkt. Die PISA-Studie hat gezeigt, dass jeder vierte 15-jährige einfache Texte nicht verstehen kann. Deshalb muss Lesekompetenz auch in der Sekundarstufe der Schulen intensiv und nachhaltig gefördert werden. Dies ist angesichts der ohnehin knapp bemessenen Zeit aufgrund übervoller Lehrpläne ein äußerst schwieriges Unterfangen.
Die Klassen 5a, 6a und 6c mit ihren Lehrerinnen C. Schubert, M. Gebele und B. Geers haben deshalb im abgelaufenen Schuljahr „Leseförderung“ als Projekt durchgeführt und durch ihr Engagement einen wichtigen ersten Schritt getan.

Mit einem eigens erarbeiteten Programm, schwerpunktmäßig orientiert an H. Klippert, wurde fächerübergreifend versucht, diese wichtige Kompetenz bei allen Schülerinnen und Schülern zu verbessern.
In der ersten Phase des Projekts ging es vor allem um die Verbesserung der Lesetechnik, d. h. möglichst flüssig in angemessenem Tempo vorlesen zu können. Hierzu wurden vielfältige Übungsformen erstellt und angeboten.
Die Lehrerinnen waren beeindruckt von der Begeisterung und der Motivation, mit der die Schüler/innen ausnahmslos die zahlreichen Übungen angenommen haben: „Wann üben wir wieder Lesen, das macht so viel Spaß?“ war fortan eine häufig gestellte Frage.

Es überrascht folglich auch nicht, dass am Ende dieses ersten Projektjahres ein positives Zwischenfazit gezogen werden kann. So fiel z.B. die in Sachfächern nötige Textarbeit den Schülerinnen und Schülern sichtbar leichter als vor dem intensiven Lesetraining und Arbeitsanweisungen wurden in allen Fächern besser verstanden.

Es besteht allerdings kein Zweifel, dass die Lesekompetenz weiter verbessert werden muss. Neue, gute Ideen für das kommende Schuljahr sind bereits entwickelt. Erste Erfolge und die Begeisterung ihrer Schüler motivierten die Pädagoginnen dazu, das Projekt fortsetzen, wenngleich sie wissen, dass man sich auf einen langen Weg begibt, wenn man das Lesen fördern will, und obwohl sie beklagen, dass die vorhandene Förderzeit zu kurz ist, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

Eine große Hilfe wäre es deshalb, wenn die Schüler/innen zu Hause intensiver üben würden und die Lehrerinnen richten an die Eltern die dringende Bitte:

Üben Sie in den Ferien mit Ihren Kindern, lesen Sie mit Ihnen, lesen Sie vor, hören Sie zu, wenn Ihr Kind Ihnen vorliest, besorgen Sie mit Ihrem Kind interessantes Lesematerial! Helfen Sie mit, Ihrem Kind zu vermitteln: Lesen ist schön und wichtig!!