Über ein Jahr lang hatten die Schülerinnen und Schüler die Kosten ihrer Abschlussfahrt angespart, so dass es am Sonntag, 10. April um die Mittagszeit losgehen konnte. 22 Schülerinnen und Schüler, ihr Klassenlehrer Wolfgang Weinig, die Hauswirtschaftslehrerin Sybille Brand, sowie zwei äußerst aktiv mitarbeitende Gäste, Petra Zuppa und Manni Starz, erlebten eine unbeschreiblich schöne, harmonische Woche. Auch ein Regentag konnte die tolle Stimmung an Bord der „Bontekoe“ (holländisch, Bunte Kuh) in keinster Weise schmälern: „Das kann man nicht mehr toppen!“ (Originalton Sybille Brand). Die Bontekoe ist ein Zweimast-Segelschiff, auf dem 28 Personen eine Schlafkoje finden. Mit an Bord sind der Skipper – in diesem Fall eine Frau, Shak Romijn, und ein Maat, Roman. Die Mannschaft waren wir Landratten aus Gemünden. Wenn alle kräftig mit zupackten, konnten innerhalb kurzer Zeit die bis zu fünf, teils riesigen Segel gesetzt werden. Manch ein Schüler oder auch Lehrer durfte unter Shaks Anweisung auch einmal ans Ruder und das Schiff durch das Ijsselmeer steuern. Jede Nacht verbrachten wir in einem anderen Hafen. So lernten wir auch die wunderschönen kleinen Hafenstädtchen kennen: Horn, Medemblik, Enkhuizen, Den Helder. Langeweile kam keine auf. Wer mal gar nichts zu tun hatte, vergnügte sich auch hin und wieder mit seinen mitgebrachten Qualivorbereitungen. Nach dem an Bord selbst gekochten Abendessen war meist ein Landgang angesagt und dann wurde auch schon mal an Bord zur Gitarrenmusik kräftig gesungen, womit wir bei anderen Reisegruppen schon einiges Aufsehen erregten. Als zum Abschluss im Batavia-Hafen von Lelystad aus fast allen Kehlen das Lied „Nehmt Abschied Brüder“ als Dankeschön für Skipper und Maat erklangen, wurde manche Abschiedsträne heimlich weggewischt.
Alle waren sich schließlich einig: Können wir nicht noch eine Woche bleiben?