"Können möcht ich schon..."

Eingeladen hatten die Hauptschule Gemünden und das Leo-Weismantel-Förderzentrum Karlstadt- und viele, viele kamen. Die Aula der Hauptschule füllte sich mit Lehrkräften und interessierten Eltern, so dass noch Sitzplätze geschaffen werden mussten.
Das Thema des Abends brennt offensichtlich vielen unter den Nägeln, und die beiden Referenten, Frau Claudia Oehler und Dr. Armin Born, versprachen kompetente Aufklärung über das Problem "Leistungsstörungen in der Schule". Beide sind Psychologen und Psychotherapeuten und in der Schulpsychologie tätig, wissen demnach, wovon sie sprechen.

Rektor Rainer Kunkel begrüßte als Hausherr die beiden Referenten und die vielen interessierten Gäste,
Dr. Gerhard Köhler, Leiter des Leo-Weismantel Förderzentrums, dankte ihnen nach zwei Stunden voller Informationen.

In lockerem Wechsel erklärten und veranschaulichten Frau Oehler und Dr. Born die teils recht schwierigen Sachverhalte. Schaubilder, Statistiken und Stichwortzusammenfassungen halfen beim Verstehen und "Abspeichern".

Graphik Oehler, Born
Legasthenie, Dyskalkulie (Rechenschwäche), Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität treten häufig in Kombination auf und machen den betroffenen Kinder Erfolg in der Schule nahezu unmöglich.
Die Grund-Symptome führen zu emotionalen Problemen, Unlust, geringer Selbsteinschätzung und im weiteren Verlauf zu immer stärkeren Leistungsproblemen und auffälligem Verhalten als Ventil.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist es wichtig zu wissen, was bei diesen Kindern den Misserfolg verursacht. Erst dann besteht die Chance, den Lernprozess auf die Probleme der Kinder abzustimmen.

Graphik Oehler, Born

Graphik Oehler, Born
Die Referenten arbeiteten wesentliche Grundprinzipien erfolgreichen Lernens vor allem bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen heraus und versuchten durch ganz konkrete Beispiele ihre praktische Umsetzung zu verdeutlichen: Geduld, aber auch Hartnäckigkeit, beständiges Üben in kleinen Portionen, realitische Ziele, Kooperation zwischen Schule und Eltern lauten da die Empfehlungen. Im zweiten Teil des Abends zeigten die Referenten für die Bereiche "Rechtschreibung", "Mathematische Grundfertigkeiten" und "Vokabellernen im Fach Englisch" ganz konkrete Beispiele für erfolgversprechendes Lernen. Interessant dabei, dass eine "alte Tugend" wie "Beherrschung des Einmaleins durch automatisierendes Lernen" als "Königsweg" gerade für Kinder mit Leistungsschwächen zählt. "Veranschaulichung, wo immer möglich" ist zum Abspeichern von Lernstoff für solche Kinder ebenso hilfreich wie systematisch wiederholendes Lernen z. B. mit Hilfe einer Lernbox.
Wer an mehr Einzelheiten zu diesem Thema interessiert ist, dem seien die beiden Veröffentlichungen der Referenten empfohlen.