Ab nach München!

 

Eine Fahrt nach München, das heißt für viele erst einmal Oktoberfest und Hofbräuhaus. Nicht so für die Klassen M10 A und M 10 B der Hauptschule Gemünden. Sie besuchten auf Einladung den Bayerischen Landtag in München. Was als anstrengender Tag aussah, wurde auch einer - allerdings nicht nur.

Schon die Fahrt nach München entpuppte sich als interessant. fuhr man doch auf der neuen ICE-Strecke mit satten 300 km/h und sah die Vorteile einer derart schnellen Verbindung, wenn man neben der Autobahn herfahrend alle Fahrzeuge dort hinter sich ließ. In München selbst waren die Klassen so pünktlich, dass Zeit genug war, das Besuchsprogramm ohne Hetze und mit viel Zeit für Fragen zu absolvieren



Nach einer kurzen Einführung in den Bau und die Räume des Maximilianeums durften die Schülerinnen und Schüler auf den Abgeordnetenstühlen Platz nehmen. Aber erst, nachdem sie erfuhren, dass die Türe, durch die sie gingen, beim „Hammelsprung“ der Eingang für die mit „Ja“ stimmenden Abgeordneten ist.


Die Begleiterin vom Landtagsbüro erzählte viel Interessantes und Wissenswertes über die Arbeit im Landtag und die Abläufe bei einer Vollversammlung. Nichts davon war unbekannt, doch manche Information vertiefte das im Unterricht bereits erarbeitete Wissen doch. Wer weiß schon, dass die Stenographen im Landtag alle Reden und Zwischenrufe wortwörtlich mitschreiben? Und wer weiß, dass sie alle 10 Minuten abgelöst werden, da ihre Arbeit so anstrengend ist?


Dass sich einige auf die Sitze der Minister und des Ministerpräsidenten setzen konnten, machte die Sache natürlich noch lebendiger.
Waren die Klassen im Plenum noch allein, so sahen sie beim Besuch zweier Ausschusssitzungen die Abgeordneten bei der Arbeit. Nicht für jeden erschlossen sich die Themen, die im Ausschuss für den öffentlichen Dienst bzw. im Europaausschuss behandelt wurden. Die Schüler und Schülerinnen mussten sich zwar nicht, wie die Abgeordneten, am frühen Nachmittag mehrere Stunden lang mit mehr oder weniger trockenen Themen befassen, aber jeder merkte am eigenen Leib, dass das sehr anstrengend ist


Zuletzt konnten die beiden Klassen mit Abgeordneten aus Unterfranken diskutieren. Frau Tolle, Herr Kaiser, Herr Christ und Herr Sinner stellten sich den Fragen der Schüler. Das Hauptthema war die desolate Lage auf dem Arbeitsmarkt für Schulabgänger und das Ansehen der Hauptschüler, Themen, bei denen die Meinungen sowohl unter den Abgeordneten als auch zwischen Schülern und Abgeordneten nicht immer übereinstimmten
Nach einigen Stunden mit vielen Informationen und Eindrücken war ein Stadtbummel eine willkommene Abwechslung, bevor es mit der Bahn wieder nach Hause ging. Fazit einiger Schüler: Abgeordneter zu sein, ist anstrengender als man es sich vorstellt. Es kann hochinteressant sein, sich mit Politik zu befassen aber es ist ein mühsames Geschäft, Kompromisse zu finden.
Bericht: Bettina Kaisinger