Hautnahe Begegnung mit dem Judentum

Bericht von W. Weinig

Nachdem sowohl im Geschichtsunterricht, als auch in Religion das Thema Judentum behandelt worden war, besuchte die Klasse 9b das neue „Israelitische Kulturzentrum Shalom Europa“ in Würzburg.
Beeindruckend waren zunächst schon die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen vor und am Gebäude: mehrere Videokameras und ein doppeltes Eisengittertor im Eingangsbereich. Am Schabbat (Freitagabend bis Samstagabend) wird das Gebäude zusätzlich durch Polizeibeamte gesichert.

Zuerst besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Synagoge. Gespannt lauschten sie den Worten des jüdischen Museumsführers. Hier erfuhren sie viel Interessantes vom jüdischen Glauben und Beten.
Für den Besuch der Synagoge mussten alle männlichen Schüler ihren Kopf mit einer Kippa bedecken, wie es die jüdische Religion vorschreibt. Im Museumsbereich des Zentrums ist die Geschichte des Judentums in Würzburg ebenso dokumentiert wie das jüdische tägliche Leben: koscheres (reines) Essen, Einhaltung der über 600 religiösen Vorschriften, jüdische Heirat, Beschneidung des Neugeborenen, Bar Mizwa und Bat Mizwa, Bestattung eines Verstorbenen, jüdischer Kalender (das Jahr 2006 entspricht dem jüdischen Jahr 5767), handschriftliche Herstellung einer Tora-Rolle, usw
Besonders interessant war für die Schüler auch, dass in einem nur einsehbaren Teil des Museums 1500 Grabsteine des ersten jüdischen Friedhofs aus dem Stadtteil Pleich sozusagen das Fundament des Israelitischen Zentrums bilden. Diese Grabsteinfragmente waren bei Bauarbeiten wiederentdeckt worden, nachdem sie über Jahrhunderte hinweg als Mauersteine zweckentfremdet dienten