Beruf hautnah

Bericht von Eva Breitenbach

In der 8. Jgst. werden die Schüler direkt mit der Berufswahl konfrontiert.
Sich vorzustellen, mit 13 bis14 Jahren einen Beruf auszuwählen, welchen man vielleicht sein ganzes Leben lang ausüben möchte, ist für viele Schüler erstmal eine fast unüberwindbare Barriere.
Darum werden die Schüler in verschiedenen Fächern langsam aber zielstrebig darauf hingeführt.

In AWT wird ein persönliches Profil erstellt, ein Berufsberatungsgespräch geübt und es werden Berufsinformationszentren besucht. Im Fach KtB üben die Schüler unter anderem ihr Bewerbungsschreiben und auch das Fach HsB reiht sich in die Berufvorbereitung mit ein. So orientiert sich ein Lernbereich in HsB an den Tätigkeiten im Berufsfeld Ernährung und Gastgewerbe. Dazu gehört auch der Beruf des Kochs.
Nachdem die Schüler sich in den vorausgegangenen Unterrichtsstunden persönliche Interessen, Selbsteinschätzung hinsichtlich des eigenen Berufswunsches bewusst gemacht und auch verschiedene Berufe aus dem Fachbereich HsB in Gruppenarbeit erarbeitet hatten, wurde der Beruf des Kochs genauer unter die Lupe genommen

Anhand eines Filmes informierten sich die Schüler über notwendige Voraussetzungen, gewünschte Schulabschlüsse, Karrierechancen, usw.
Aber all das kann doch ein persönliches Gespräch mit einem Menschen, der seit über 20 Jahren in diesem Beruf tätig ist, nicht ersetzen und so wurde ein Bekannter einer Schülerin, der in Karlstadt/Main ein Restaurant leitet, gefragt, ob er nicht Lust hätte, uns den Beruf des Kochs hautnah zu vermitteln.
Herr Bertinjol ließ sich nicht lange bitten und kam am Mittwoch, dem 07.02.2007, in unsere Schulküche mitsamt frischen und exotischen Lebensmitteln (von ihm gestellt- danke nochmals!) und seiner Berufskleidung.

Zuerst hatten die Schüler der Klassen 8c/M8 die Möglichkeit verschiedene Fragen zu stellen, z. B.:

- Waren Sie als Koch schon einmal im Ausland?
- Wie sind Ihre Arbeitszeiten?
- Ist der Beruf des Kochs ein sicherer Job?
- Wie bekommt man als Koch einen Stern?

Den Antworten lauschten die Schüler mit voller Konzentration und als sie der erfahrene Koch mit in die Küche nahm, waren sie sehr gespannt, welche neuen Techniken sie neben den schon aus dem HsB-Unterricht bekannten von Herrn Bertinjol erfahren würden.


Schnell wurden die Hände gewaschen und die Schürzen angezogen.
Ganz wichtig: Bevor man in die Küche geht muss, man sich einen Plan erstellen, also erstmal Rezept lesen.


Am Ende der Stunde soll jeder Schüler seinen eigenen Dessertteller haben;
„Früchte im Schokomantel auf einem Soßenspiegel“
so hieß die Devise. Dazu wurden die teilweise noch unbekannten Früchte, wie Physalis und Litschis, erstmal genau betrachtet.

"Ob die überhaupt essbar ist?"

"Na ja, wenigstens kann man tolle Palmen daraus herstellen"
Herr Bertinjol erklärte, woher die Früchte kommen und wie sie verarbeitet werden. So wurde auch das Öffnen einer Litschi fachmännisch demonstriert. Die Schüler sahen, probierten aus und öffneten die Litschis dann ohne Probleme.
Die richtige Handhabung von scharfen Messern wurde den Schülern anhand des Zerkleinerns von Kuvertüre gezeigt. Mit viel Liebe und Geduld bearbeiteten die Schüler die Kuvertüre, wobei der „Chef“ sie etwas hetzte, den im wahren Berufsleben darf für solch einen Dessertteller die Herstellungszeit nicht so lange sein.


Die Gruppen wurden geteilt, ein Teil kümmerte sich um die Soßen ...

...während die anderen Schüler die Früchte in die verschiedenen Kuvertüren tauchten.



Dabei erkannten die Schüler welche Vorteile ihnen eine gute Teamarbeit beschert,
denn Ruck-Zuck ging es zum Anrichten.

Hier mussten die Schüler zeigen, ob sie
genügend Schwung in ihrem Handgelenk besaßen,

um die Soßen so dekorativ anrichten zu können,
wie es ihnen Herr Bertinjol gezeigt hatte.

Zum Abschluss wurden die Früchte auf die
Teller gesetzt und auch hier galt es, die
Farbabfolge zu berücksichtigen,...

...denn das Auge isst ja bekanntlich mit.

Geschafft! Jeder Schüler hatte sich seinen eigenen Dessertteller zubereitet. Eine Schülerin fragte, wie viel dieses Gericht im Restaurant kosten würde. Herr Bertinjol antwortete ca. 5 – 6 €. Da staunten die Schüler nicht schlecht.

Aber sie wollten es ja nicht verkaufen, ...

...sondern selbst genießen. Guten Appetit!
Wir sagen ein großes Dankeschön an Herrn Bertinjol, der sich die Zeit genommen hat uns fachmännisch und direkt über seinen Beruf, den des Kochs, zu informieren.