Von Meerjungfrauen und Seebären ..

Am Montag-Morgen nach dem Frühstück erklärte uns der Maat Paul, welche Aufgaben wir in den kommenden Tagen bei unserem Segeltörn zu erledigen hätten. Außer dem Maat waren noch der Skipper Gerrit Jan und seine Frau Anita mit an Bord. Jan ist zugleich der Eigentümer des Segelschiffes.

Wir lernten sehr schnell die Namen der vier riesigen Segel kennen: Klüver-, Fock-, Haupt- und Besansegel. Weil alle mit anfassten schafften wir es sehr rasch, die Segel zu setzen, um dann quer durch das Ijsselmeer zu schippern. Wir nutzen die Freizeit zum Sonnen an Deck und täglich auch eine Stunde zum Lernen für den bevorstehenden Quali. Auch das machte in der Sonne liegend allen Spaß, keiner maulte.

Jeder durfte einen Tag beim Küchendienst seine Kochkünste beweisen unter der Anweisung unseres Smutjes Monika Horcher. Sie hatte die Kombüse voll im Griff. Unser Lehrer Wolfgang Weinig und unser Mitreisender, Bademeister Manni Starz, hatten ebenfalls mit dem Segeln alle Hände voll zu tun. Manni erwies sich auch noch als idealer Gitarrespieler und Barde, so dass wir an zwei Abenden aus voller Kehle passende Lieder schmetterten. Manchmal waren die Strophen nicht ganz jugendfrei, aber das war kein Problem für uns.

Jeden Abend übernachteten wir an Bord unseres Schiffes in einem anderen Hafen: Lemmer, Enkhuizen, Horn und dann wieder Bataviastad, nicht ohne vor und nach dem Abendessen diese reizvollen Hafenstädtchen unsicher gemacht zu haben.

Das Wetter stimmte (überwiegend sonnig und warm), das Schiff war erste Klasse, die Mannschaft super. Kein Wunder also, wenn alle (!) noch eine weitere Woche bleiben wollten.

Zum Schluss kam gar die Überlegung auf, die 9. Klasse zu wiederholen, um dann im nächsten Jahr noch einmal segeln zu können.