Besuch des ehemaligen KZ Buchenwald
Bericht von Winfried Söllner



Am Montag, dem 11. November 2014, besuchten drei neunte Klassen der Mittelschule Gemünden mit ihren Lehrern die KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Angeregt durch das Thema "Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg" im GSE-Unterricht hatten Schüler den Wunsch geäußert, ein ehemaliges Konzentrationslager zu besuchen. Nach der Ankunft in Buchenwald wurden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt und anschließend in etwa 90 Minuten durch das ehemalige Lager geführt. Von Beginn an war spürbar, dass jeder den Worten der beiden Führerinnen mit großem Interesse und wachsender Erschütterung folgte.





„Jedem das Seine“ steht am Tor zum Lager. Damit wurde den Häftlingen gesagt: „Ihr verdient es, hier zu sein.“ Neue Häftlinge empfing man mit den Worten: „Ihr seid rechtlos, schutzlos und wertlos.“ Entsprechend wurden die Menschen hier auch behandelt. Insgesamt starben bis zur Befreiung des Lagers im Jahre 1945 etwa 60 000 Gefangene in Buchenwald. Hier wurde nicht mit Gas getötet, wie in den Vernichtungslagern im Osten, sondern durch unmenschliche Behandlung, durch Hunger und Schwerstarbeit. Für die Beseitigung der vielen Toten nahm man Verbrennungsöfen in Betrieb. Menschliche Asche stieg im Rauch durch den Kamin in die Luft auf. Die Öfen stehen noch an ihrem Platz. Hinter ihren geöffneten Türen liegen Blumen.

Ungläubiges Kopfschütteln löste der Hinweis auf ein Freizeitgelände mit einem kleinen Zoo aus, der von außen direkt an den Lagerzaun grenzte. Er war für die Familien der SS-Angehörigen gedacht. So viel Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid konnte keiner der Schüler begreifen.

Am Ende der Führung erhielten die Schüler ein Lob durch ihre Lehrer. Jeder einzelne hatte sich der Würde des Ortes entsprechend verhalten. Sie hatten einen Gang durch einen schrecklichen Abschnitt unserer Geschichte gemacht, der nie vergessen werden darf.